Dienstag, 22. Juli 2014

Geschenkt



Geschenkt - es kostet mich nichts, öffentlich zu schreiben: "Ich gehöre auch zu diesem Jesus".

Ich sitze nicht wie Petrus in der Gründonnerstagsnacht am Lagerfeuer der Besatzersöldner. Ich sitze nicht aus Mossul vertrieben und enteignet auf der Straße. Ich sitze im sommerwarmen Wohnzimmer am Laptop. Und aller Wahrscheinlichkeit wird dies auch morgen noch mein Wohnzimmer sein, und nächste Woche, nächstes Jahr. Egal, ob ich meinen Glauben an Jesus zeige oder verstecke.

Der Gedanke, dass es anders sein könnte, dass es für viele Menschen anders IST, fühlt sich fremd an, obwohl er das nicht sollte. Ich muss gestehen: ich denke ihn selten. Weil er weh tut. Weil es unerträglich ist, was Menschen "um Gottes Willen" anderen Menschen antun. Weil er mir meine Hilflosigkeit aufdeckt - und meine Bequemlichkeit. Zuallererst deswegen schließe ich mich diesem Zeichen-Setzen an: um den Gedanken an meine Mit-"Nazarener" in mir wachzurütteln. Um das Beten für sie zu üben.

Geschenkt bekommen habe ich die Freiheit und den Wohlstand, in denen ich hier heute lebe. Und als ein Geschenk will ich sie wertschätzen und teilen. Gott helfe mir, dies Geschenk in meinem Alltag in seinem Sinne zu entfalten!

Donnerstag, 17. Juli 2014

Hingabe



In deiner Brandung liegen
sandgeerdet sonnenhell
sanft umspült, gewaltig mitgerissen
gischtgeduscht, brecherversunken
Welle über Welle über Welle
furchtlos eingetaucht
und flutgetragen

Mich in den Himmel fallenlassen
sorgenledig zielbefreit
nicht wohligwarme Stimmung suchen, sondern dich
auch kein Gefühl mit aller Kraft vermeiden
mich nicht behalten und bewahren
nicht fragen müssen "halte ich das aus?"
und nicht "was wohl die andern denken?"

Ungezähmt
dich in mir brennen lassen
ohne Angst

Nicht wünschen planen machen
einfach ganz
dir sein

Montag, 14. Juli 2014

Leichtigkeit



mal wieder regennass am Boden kleben
alltagsschwer
gewohnheitsmüde
in altvertrauter Schwebelosigkeit
die jungen Träume
nie geplatzt
nur lastvoll flügellahm
gedankenüberladen
sorgenzäh

so sehne ich den Wind
den wir nicht machen und nicht wissen
die Leichtigkeit die ich nicht kann
das helle Wehen
Sonnenhauch durch unsre Haut
und suche
und ertaste ahnend
das längst schon tief in uns gesäte
atemleichte Schweben

(für Christiane, die auch meine schweren Seiten kennt und mit mir erträgt - ich wünsche uns noch viel gemeinsame Leichtigkeit)

Sonntag, 13. Juli 2014

Sicherheit



gefahrlos...
sorglos
achtlos
herzlos

furchtlos...
mutlos
ziellos
kraftlos

schmerzlos...
trostlos
traumlos
freudlos

fehlerlos...
schamlos
lustlos
lieblos

schuldlos...
gnadenlos
geistlos
fruchtlos

frag los
zweifel los
leb los
lass doch los...