Freitag, 27. Februar 2009

Suchen was trägt

Ent- und spannende Fastenzeit: heute haben wir in einer kleinen Gruppe in der HoKi mit schönem Material vom Bistum Hildesheim vier Wochen Exerzitien im Alltag begonnen. Die Mappe ist randvoll mit Anregungen zur täglichen Besinnung, Stille, Gebet. Und einmal in der Woche treffen wir uns als Gruppe und teilen unsere Erfahrungen - wo wir Tragendes gefunden haben oder noch vermissen. Ein bereichernder Blick über unseren konfessionellen Tellerrand. Eine von vielen guten Möglichkeiten, die Fastenzeit, dieses jahreszeitliche Niemandsland zwischen Winter und Frühling, mit Leben zu füllen. Eine Chance und Hilfe, die Sinne zu schärfen für das, was da unscheinbar wächst, innen und außen.

Donnerstag, 19. Februar 2009

1234567890

Achtung: jetzt kommt was mit Zahlen und Computer und so.
Wer bei der Zusammenrottung von mehr als 3 Ziffern ein Versammlungsverbot für Zahlen herbeisehnt, darf jetzt leise aufstehen und ohne die anderen zu stören rausgehen. Gar kein Problem, komm einfach zum nächsten Eintrag wieder, Du bleibst herzlich willkommen!


Um die "Jahrtausendwende" Silvester 1999 / Neujahr 2000 wurde ja viel Trara gemacht, alles ganz euphorisch, lasst uns das Tor zur Goldenen Zukunft ® aufstoßen.
Dann ging das normale Leben beruhigend unverändert weiter. Zumindest ein Jahr, 8 Monate und 10 Tage. Bis zu dem schweren Tag, den wir im Rückblick wohl leider als den tatsächlichen großen Einschnitt am Jahrtausendwechsel betrachten müssen. Als sich das normale Leben danach allmählich wieder aus seiner Lähmung erhob, ging es beunruhigend anders weiter.
Soviel zur Goldenen Zukunft ® und zur weltverändernden Bedeutung der vollmondig schön anzusehenden großen runden Zahlen.

Wenn man genau hinsieht, gibt es vermutlich jede Menge besondere Zahlen und Zeitpunkte, die einfach so verstreichen, ganz ohne Rampenlicht und Weltapplaus. So zum Beispiel in der Nacht zum Valentinstag dieses Jahres die Sekunde 1234567890. Wie bitte?

In den meisten heutigen Computersystemen gibt es ein Zeitmaß, das über die Grenzen von Programmiersprachen, Betriebssystemen und Zeitzonen hinweg als einheitlicher Bezugsrahmen dient: die fortlaufend gezählten Sekunden seit dem 1.1.1970, 0 Uhr UTC, die sogenannte Unixzeit.
Und von diesen Sekunden sind am 14.2.2009 um 0:31:30 Uhr eben gerade 1234567890 vergangen. Was für eine Zahl, so schön wird's nie wieder.
Bei 1000000000 war übrigens "die Welt noch in Ordnung" - das war etwa zweieinhalb Tage vor 9/11.
Der nächste ähnlich spektakuläre Wert sind wohl die runden 2 Milliarden. Und zwar am... ach, rechne selbst wer mag. Oder lass rechnen. Oder frag Wikipedia. Oder guck auf die Uhr, bis es soweit ist.

Und wer hat am 14.2. dran gedacht und in jener kostbaren Sekunde ehrfürchtig innegehalten? Na? Eben. Genau. Siehste. Auf heise.de gerade mal drei Zeilen. Traurig.
Dabei hatte dieses großartige Ereignis gegenüber der "Jahrtausendwende" sogar noch den Erhabenheitsvorteil, tatsächlich weltweit gleichzeitig stattzufinden. Wir hätten alle, alle gemeinsam anstoßen können. Und nicht (wie unfeierlich!) dass der eine schon den Böllermüll zusammenfegt, während die andere erst den Sekt kaltstellt.
Tja. Ich hab's leider verpasst.

Mittwoch, 18. Februar 2009

B*e*e*e*d

Nun soll es allen Ernstes auch noch einen Film dazu geben. Aufgeschreckt durch die Tageszeitung von Montag habe ich mich im Netz auf Spurensuche gemacht. Wo kommt dieses Filmgerücht her? Und wer ist dieser Achim Held? Wikipedia zeigt mir keinen Artikel zu seinem Namen, sondern stattdessen...
Stoße schon bald auf einen Spiegel-Online-Artikel von Freitag, dem 13. (!) Kann der echt sein? Oder doch nur eine weitere Nebelkerze von IHNEN, mit der SIE das hier geschickt verharmlosen wollen?
Wer steht hier eigentlich auf welcher Seite? Mancher munkelt gar, ich wäre als Informatikstudent aus Kiel in diese "Stadt" gezogen. Wollen SIE mich mit Achim H. in Verbindung bringen? Ich kenne diesen Menschen nicht! Wem kann ich noch trauen? Sehen wir klarer, wenn wir herausfinden, wie das alles mal anfing?

Sonntag, 15. Februar 2009

Drachen Pastor Reise Bett

Ende August letzten Jahres durften wir zu Hause den vielreisenden Überregionalpastor Carsten Hokema beherbergen, als er in und mit der HoKi geworkshopt hat. Seitdem gucke ich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder bei seinem Blog auf ewigKITE.de vorbei. Heute war ich nach längerer Pause mal wieder da und entdecke in der himmlischen Blauzone zwischen Trash und Kunst, die dem Leben Leichtigkeit gibt, ein wunderbares Kleinod: die reisepastorale Bettengalerie. Schwer kultverdächtig.

Donnerstag, 12. Februar 2009

Aussie Wall (Zeitreise 2)

Während Jantje downunder im Regen kopfsteht, verbringe ich hier einen schönen Abend mit einer Handvoll Aussies und lauter Musik: The Australian Pink Floyd Show spielt The Wall.
Bin also wieder mal auf Zeitreise, diesmal mit 30 Jahren sogar noch ein Stück weiter als beim letzten Mal, und sozusagen erster Klasse: TAPFS spielen vor voll bestuhlter Stadthalle, was - freundlich umschrieben - nicht unbedingt von Vorteil ist. Ich brauche etwa eine Stunde, um mich daran zu gewöhnen. Aber es ist auch kein reinrassiges Rockkonzert, die Show hat durchaus auch was von Kino, Musical, Rock-Oper.

Die Bühnenshow bleibt konsequent in der Wall-Story, allein die mehr oder weniger unauffällig in die Videosequenzen hineingeschmuggelten Kängurus markieren augenzwinkernd: "Wir spielen Pink Floyd, wir sind es nicht." Im Hotelzimmer im Video hängt ein Bild vom Sydney Opera House.

In der zweiten Hälfte nimmt der Konzertcharakter zu, die großflächige Videoprojektion wird zunehmend von der Light&Laser-Show überstrahlt und das Darstellen vom Musizieren. Nach dem Fall der Mauer beginnt mit "Shine on You Crazy Diamond" ein dreiviertelstündiger Zugabenblock, und jetzt sind die Stühle wirklich fehl am Platz.

Sonntag, 8. Februar 2009

Faltjahr

Gestern bin ich mit zwei lieben Mitmenschen kunstatmoshäreschnuppernd durch die Ausstellung der Diplom- und Masterarbeiten des Fachbereichs Gestaltung der Fachhochschule Bielefeld (warum bekommt die Ausstellung eigentlich (wo da doch Kommunikationsdesign gelehrt wird) nicht endlich mal einen kurzknackigen Namen?) gebummelt.
Einer meiner persönlichen Favoriten in diesem Semester war (nicht nur wegen des gelungenen Namens) das Faltjahr von Johann Volkmer, das er folgendermaßen vorstellt:

Der Jahreskalender Faltjahr besteht aus 12 DIN A3 großen monochromen weißen Papierobjekten, die sich als monatlich austauschbare Wandskulpturen einsetzen lassen.
Unterschiedliche Pop-up-Mechanismen generieren dreidimensionale Objekte, die durch Lichtverhältnisse und die Wechselwirkung von Licht und Schatten grafische Räume herstellen.
Kinetische Strukturen wecken im Betrachter die Neugier, den Aufbau und die Funktionsweise der Skulpturen genauer zu analysieren.


Wie wahr! Das wäre auch als Bausatz durchaus interessant, würde sicherlich ganz besondere Aha-Erlebnisse auslösen.

Samstag, 7. Februar 2009

Happy Aua 2

Habe mich an den letzten Abenden an diesem gar köstlichen Buch erfreut. Zusammenstöße mit der Schriftsprache bis an die Schmerzgrenze. Nochmal ein herzliches Dankeschön: so ein tolles Geschenk! So schöner Deutsch! Kostproben gefällig?

Eines meiner persönlichen lieblings Themen in diesem zusammen Hang sind die vielfältigen, oft überraschend kreativ genutzten Möglichkeiten, zusammen gesetzte Wörter zu schreiben. Gelobt sei die Rechtschreibreform, die uns dafür ganz neu die Augen geöffnet hat! Nicht nur ich selbst schreibe ja meist allein, auch vielen anderen Menschen scheint es schwer zu fallen, Wörter zusammen zu schreiben.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Der Spion, den wir lieben

Aber das wär' doch nicht nötig gewesen...
Kaum vertraue ich mich mit ein paar persönlichen Blogspot-Worten den starken Armen des oftsogenannten Datenkraken an, schon titelt niemand geringeres als Die Zeit lautbunt:

Google - Der Spion, den wir lieben
Google weiß alles.
Der Internetgigant aus Kalifornien macht uns das Leben leicht.
Zugleich aber folgt er uns im Netz auf Schritt und Tritt
- nun auch über das Google-Handy

und bringt im Wirtschaftsteil einen Themenschwerpunkt mit den Titeln
"Google weiß, wo du bist", "Nichts zu verbergen" und "Homo Faber 2.0". Das passt jetzt aber wie die Faust um die Maus. Nein, mein nächstes Handy wird kein G1. Watch it!
<Nachtrag>
Dieser Heise-News-Artikel schreit ja geradezu danach, an dieser Stelle erwähnt zu werden. Es sei ihm gewährt.
</Nachtrag>


Dienstag, 3. Februar 2009

Script for a Jester's Tour (Zeitreise 1)

Kontrastprogramm: am Abend nach dem Softjazzpop in der HoKi gab's Neo-Prog im Movie.
Nach der unmissverständlichen Ankündigung, dass hier ein silbernes Jubiläum gefeiert wi
rd, hätte ich eigentlich drauf gefasst sein müssen - beim ersten Anblick des wartenden Publikums traf mich aber doch ein leichter Schreck: bin ich denn wirklich schon soo alt?
Nein, die Mit-Fans, die mir besonders auffielen, hatten mir wohl noch locker ein Jahrzehnt voraus, Altersgenossen des Marillion-Gründungsmitglieds auf der Bühne, stämmige Rock-Opas mit angegraut wehender Mähne, die das Ziel unserer zweistündigen Zeitreise schon im Original miterlebt hatten. Ebenfalls auffällig war der Frauenanteil im Publikum - erinnerte mich stark an mein Informatik/Physik-Studium. Die Szenerie kam mir schon etwas skurril vor. Mag aber auch daran gelegen haben, dass der wahrscheinlich durchaus treffend nachempfundene Frontmann Fish einfach nicht so mein Stil war.
Die Musik
allerdings habe ich am ganzen Leib genossen.

Sonntag, 1. Februar 2009

in motion in HoKi

Beim Reinhören in ein paar Kennenlernschnipsel noch gedacht: "Najaa... doch'n bisschen seicht irgendwie, eher nicht so mein Ding, so'n Instrumentalsoftjazzpop". Dann standen die Umstände günstig, und ich bin doch mitgegangen. Und hab's genossen. Und nebenbei noch jede Menge Fotos geschossen. Oder umgekehrt? Live war's einfach doch was ganz anderes als von Konserve, und die drei waren ziemlich live. Spielfreudig, persönlich, offen.